Zeugen der Zeit

Zeugen der Zeit - Burgen, Schlösser, Rittersitze im Bersenbrücker Land

Sonderausstellung vom 1. Dezember 2019 bis 31. Januar 2020 (verlängert bis 1. März 2020)

Die letzte Sonderausstellung des Jahres 2019 im Museum im Kloster Bersenbrück widmet sich dem Thema „Zeugen der Zeit – Burgen, Schlösser, Rittersitze im Bersenbrücker Land“. Neben einzelnen Bildtafeln und Hintergrundinformationen werden auch vertiefende Literaturhinweise gegeben. Besonders eindrücklich sind die Exponate verschiedener Leihgeber aus dem Altkreis Bersenbrück, darunter Rüstungen, Waffen und Modelle.

Bei der Ausstellung handelt es sich um ein Projekt des Kreisheimatbundes Bersenbrück (KHBB). Neben der Präsentation der heute noch existierenden Anlagen wurde auch eine Zusammenstellung früherer Adelssitze erarbeitet und was aus ihnen geworden ist. Dabei wurde vor allem auf das grundlegende Werk zu diesem Thema „Die Rittersitze im Fürstbistum Osnabrück“ von Rudolf von Bruch zurückgegriffen. Die Ausstellung erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Das Machtgefüge zwischen den Grafen von Tecklenburg, dem Fürstbischof in Osnabrück und den Grafen von Ravensberg führte zum Bau der ersten Burgen und Burgmannshäuser, zumeist erbaut an den Außengrenzen des Fürstbistums. Otto von Ravensberg starb 1244 ohne männlichen Erben. Seine Tochter Jutta verkaufte die Güter um Vechta und im Emsland 1252 an Münster. Die strategische Bedeutung der Rittersitze im Osnabrücker Norden nahm dadurch eher zu, der Burgenbau wurde weiter gefördert.

Mit dem Wandel des Militärwesens im Verlauf der Jahrhunderte von der Ritterschaft zum Landsknechtswesen, bedingt durch den Wandel der Waffentechnik von der Hieb- und Stichwaffe über die Armbrust zur Schusswaffe, verloren die Burgen ihre militärische Bedeutung. Die Mehrzahl der Burgen ging mit der Säkularisation und der Aufhebung der Grundherrschaft und Eigenbehörigkeit im 19. Jahrhundert den Weg vom Landadelssitz zum Bauernhof oder zur Parzellierung, der Aufteilung an benachbarte Gehöfte. So erinnern in manchen Fällen nur noch eine Mauer, eine Gräfte oder eine Flurbezeichnung an die vergangene Bedeutung.

Es blieben die wirtschaftlich besser gestellten Adelssitze mit dem Herrenhaus bzw. dem Schloss – Lonne, Schlichthorst, Eggermühlen, Loxten, Barenaue und Sögeln. Darüber hinaus hielten sich auch die bischöflichen Burgmannsorte /Residenzen – Fürstenau, Quakenbrück, Vörden und Ankum. Diesen Orten widmet der KHBB in der Ausstellung ein besonderes Augenmerk.