Sonderausstellung zum Börsteler Schatzfund ab 2. Juli

Stolz auf die neue Sonderausstellung im Museum im Kloster (von links nach rechts): Mareike Jans (Universität Osnabrück), Kreisrat Matthias Selle, Anna Philine Schöpper (Niedersächsisches Landesarchiv), PD Sebastian Steinbach (Münzkabinett Hannover), Judith Franzen (Stadt- und Kreisarchäologie) und Franz Buitmann (Kreisheimatbund Bersenbrück).

Bersenbrück. Das kreiseigene Museum im Kloster in Bersenbrück präsentiert vom 2. Juli bis 23. August die neue Ausstellung „vergraben & geborgen – Münzfund Börstel“. Es ist die erste Sonderausstellung seit der Wiederöffnung des Museums am 17. Mai. Im Jahr 1940 wurden nach einem Scheunenbrand Kuhkadaver im Börsteler Wald verscharrt. Dabei stießen die Arbeiter auf zwei Tonkrüge, die mehr als 3300 spätmittelalterliche Münzen enthielten. Auch wenn der Fund damals durch die Presse ging, geriet er bald wieder in Vergessenheit. Bei Archivarbeiten im Jahr 2016 tauchten die 201 Münzen dieses Schatzfundes auf, die sich heute im Besitz des Landkreises Osnabrück befinden. Der Verbleib der weiteren Münzen: Der Großteil befindet sich im Besitz des Stifts Börstel bei der Klosterkammer Hannover. Knapp 50 sind im Münzkabinett in Berlin. Mehr als 500 Münzen gelangten in den Münzhandel oder in Privatsammlungen.

Nach der Gebietsreform 1972 wurden die 201 Landkreis-Münzen zusammen mit anderen Münzen aus dem Altkreis Bersenbrück nach Osnabrück überführt. Im Rahmen der Bachelorarbeit von Mareike Jans an der Universität Osnabrück wurden die Fundstücke nun untersucht. Ihre Forschungsergebnisse sind die Grundlage der Ausstellung, die maßgeblich von der Stadt- und Kreisarchäologie entwickelt wurde. Viele Fragen werden hier beantwortet, so zum Fundort, den Umständen, dem Wert und dem Informationsgehalt der einzelnen Münzen. Bei Nachuntersuchungen am Fundort durch die Stadt- und Kreisarchäologie konnten sogar noch 13 weitere Münzen geborgen werden, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind.

Kreisrat Matthias Selle zeigte sich beeindruckt beim Vorabbesuch der Ausstellung: „Es ist wirklich toll, was hier in einem gemeinschaftlichen Projekt mit vielen verschiedenen Akteuren zustande gekommen ist.“ Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Stadt- und Kreisarchäologie, der Universität Osnabrück, dem Niedersächsischen Landesarchiv – Abteilung Osnabrück und dem Kulturbüro des Landkreises Osnabrück.

„Es ist zu wünschen, dass dieses neue Angebot wieder mehr Gäste ins Museum zieht,“ sagte Selle weiter im Hinblick auf die bislang noch zurückhaltende Resonanz in Zeiten von Corona. Die Sonderausstellung wurde passend zum Hygienekonzept des Museums konzipiert. Darüber hinaus erscheint ein Begleitheft, das die Informationen der Ausstellung kostenlos auch „to go“ anbietet.